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Die neuesten technischen Errungenschaften im Herbst.

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Text: Thomas Pisan

Die großen Equipmentfirmen haben im Herbst noch einmal nachgelegt und die neuesten technischen Errungenschaften präsentiert. Wir haben uns mit Experte Martin Stecher einige Neuvorstellungen am Schlägermarkt angesehen und vielversprechende Schlägermodelle ins Auge gefasst. 
Individueller Schnitt

PING präsentierte rechtzeitig zum Solheim Cup mit der „G Le2“-Serie den neuesten kompletten Schlägersatz für Damen. Die zweite Generation der Schläger ist das bis dato leistungsstärkste Set für Damen aus dem Hause PING und kombiniert fortschrittliche Technologien sowie ein geringeres Gesamtgewicht mit Premium-Materialien und erweiterten Fitting-Optionen. Ein Ziel bei der Entwicklung war, ein verbessertes Gefühl im ganzen Schwung zu erreichen. Der wesentliche Faktor ist dabei das geringere Gesamtgewicht der Schläger. 

Zudem hat das Ingenieur-Team den Fitting-Optionen für Frauen verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet, um jeden Schlägersatz individuell an die Spielstärke anpassen und bei jedem Schläger Verbesserungen erzielen zu können. Loft, Lie, Länge, Schaftgewicht, Flex, Griff: Alle gängigen Aspekte werden dabei berücksichtigt. Sobald die Daten ermittelt sind, ergibt sich die beste Kombination aus Fairwayhölzern, Hybriden, Eisen und Wedges – damit die Distanzunterschiede zwischen den Schlägern genau passen. Oder, wie Pauwels es sagt: „Weil wir alles nach Maß herstellen, bieten wir ein Set, das perfekt zu Ihrem Spiel passt!“ Das kann dann ein komplettes Set sein oder vielleicht nur eine kleine Auswahl aus Hölzern, Hybriden, Eisen, einem Wedge und einem Putter. Der Driver überzeugt mit maximaler Fehlerverzeihbarkeit und Länge. Möglich machen das ein höheres Trägheitsmoment, die schnelle Schlagfläche und das geringere Gesamtgewicht. Um die Schwunggeschwindigkeit noch zu steigern, ist der Kopf aus Titan und hat eine rundere, aerodynamische Form. Mit Hilfe eines neuen Hosels kann zwischen acht verschiedenen Einstellungen des Lofts (+/– 1,5 Grad) gewählt werden – für eine weitere individuelle Optimierung der Flugbahn. Dieselbe Hosel-Technologie kommt auch bei den Hölzern zum Einsatz. Die neue Schlagfläche soll außerdem für erhöhte Ballgeschwindigkeit sorgen. In Kombination mit einem flacheren Schlägerkopf steht sie für einen steileren Abflugwinkel und mehr Spielkomfort.

Fehlerverzeihung und ein geringeres Gesamtgewicht zeichnen auch die neuen Eisen der „G Le2“-Serie aus. Dank der COR-Eye-Technologie konnte die Schlagfläche zudem flexibler gestaltet werden, was eine höhere Ballgeschwindigkeit und einen höheren Ballflug zur Folge hat. Ein Wolfram-Gewicht in der Spitze sorgt für einen um zehn Prozent höheren MOI und hilft, Fehlschläge besser aussehen zu lassen. Das Spiel erleichtern sollen auch die Hybride (in vier verschiedenen Lofts erhältlich!). Dafür sorgen ein tieferer Schwerpunkt und die dünne CarTech-Custom-44-Schlagfläche für eine bessere Fehlerverzeihung bzw. mehr Ballgeschwindigkeit. Speziell entwickelte Graphit-Schäfte sind wiederum in der gesamten „G Le2“-Serie Standard und helfen dabei, das Gesamtgewicht zu senken. Um das Set zu vervollständigen, stehen noch drei verschiedene Putter (Anser, Shea und Echo) zur Auswahl. In allen Modellen wurde das Dual-Durometer-Schlagflächeninsert verbaut, das gemeinsam mit der TR-Schlagflächen Technologie für ein verbessertes Gefühl im Treffmoment und hohe Präzision sorgt. Als weitere Fitting-Option kann der Schaft selbstständig in der Länge zwischen 31 und 35 Inches verstellt werden.

Der Expertentipp 
von Martin Stecher

Die Ping G Le2 ist eine der ganz wenigen fürFrauen konstruierten Schlägerserien. DieGewichte der Schlägerköpfe, Schäfte und Griffe ermöglichen ein leichteres, kontrollierteres und schnelleres Schwingen. Dazu sind in der neuenSerie auch die Hölzer im Loft einstellbar, und das neue Hybrid 7 lässt eine sehr individuelle Satzzusammenstellung zu.

Die zweite Generation

TaylorMade will nach dem durchschlagenden Erfolg der P700-Eisen noch einen draufsetzen. Die zweite Generation der Serie läuft unter dem Namen „P790“ und soll wie die Vorgängerversion Leistung, Gefühl und Ästhetik vereinen. Um das Angebot noch zu toppen, standen die Ingenieure aber vor einer Herausforderung: Wie kann man das einzigartige Design und die Technik verfeinern, ohne die DNA drastisch zu verändern? Die wichtigsten Leistungsmerkmale – hohe Ballgeschwindigkeit und Fehlerverzeihung – sind in der „P790“-Serie den Schlägern geblieben. Dafür sorgen die geschmiedete Schlagfläche, die Thru-Slot Speed Pocket (erweitert den flexiblen Schlagflächenbereich) und die weiche Hohlkörperkonstruktion mit SpeedFoam-Technologie: Die patentierte Konstruktion, die sowohl für eine erhöhte Ballgeschwindigkeit als auch für Klang und Spielgefühl sorgt, wird in den Schlägerkopf eingespritzt und verstärkt die Schlagfläche. Gleichzeitig bietet der Polymerschaum dämpfende Eigenschaften. Neu ist eine um sieben Prozent dünnere Schlagfläche, die für einen schnelleren COR-(Coefficient of Restitution)-Wert entwickelt wurde. Zum ersten Mal eingesetzt wurde auch die Progressive Inverted Cone Technology (PICT), die für mehr Genauigkeit über das gesamte Set hinweg sorgen soll. Die Schlagflächendicke – vor allem bei den langen Eisen – wird dabei überarbeitet, sodass typische Fehlschläge aus dem Spiel genommen werden. Ergänzt wird die Serie einmal mehr durch ein geschmiedetes Utility-Eisen mit Tour-inspiriertem Look – das „P790 UDI“ (als Eisen 2). Ein besonderes Highlight sind die Titan-Modelle der „P790“-Reihe: Aufgrund der Titan-Konstruktion verfügen die Game-Improvement-Eisen über eine extrem leichte Schlagfläche und einen großen Sweetspot – gleichzeitig sitzt der Schwerpunkt sehr niedrig.

Milled Grind 2

An den Erfolg anknüpfen soll auch die zweite Generation der Milled Grind Wedges. Dafür haben die Ingenieure eine neue Schlagfläche mit ZTP Raw Grooves, Laserätzung und CNC-Fräsung entwickelt – das Raw-Face, das für optimalen Spin für präzises Spiel sorgen soll. Jeder Kopf der Milled Grind 2 Wedges ist mit einem luftdichten 3M-Aufkleber ausgestattet, der speziell entwickelt wurde, um Rostbildung vor dem ersten Gebrauch zu vermeiden. Wenn der Kleber entfernt wird, beginnt die Schlagfläche sofort zu oxidieren, wodurch wiederum der Rostprozess beginnt. Gefühl und Präzision sollen dadurch aber auf ein neues Leistungsniveau gehoben werden.  

TP Patina Putter

Einen Glanz aus der Vergangenheit, der mit modernster Technologie aufpoliert wurde, präsentierte TaylorMade mit der „TP Patina“-Putter-Kollektion: drei unterschiedliche Blade- und vier Mallet-Putter. Alle werden im selben Design (eine Mischung aus schwarzem Nickel und Kupfer sorgt für das „Patina Finish“) und mit dem gleichen Schlagflächen-Insert ausgeliefert, dem Pure-Roll – in dritter Generation etwas dicker (5 mm), sorgt es weiterhin für weniger Backspin beim Ballstart.

Der Expertentipp 
von Martin Stecher

„Die neuen P790-Eisen sind nur leicht überarbeitet worden, und das ist auch gut so, denn die P790-­Eisen sind trotz kompakter Bauweise sehr fehlerverzeihend, haben einen knackigen Treffmoment mit sehr guter Weite und lassen den Ball gut starten.“

Revolutionärer Schritt

Der Ingenieursgeist, der den US-Equipmentproduzent Titleist zur Nummer eins unter Tour-Pros gemacht hat, steckt auch in den neuen Eisen, die seit Anfang September erhältlich sind. Die T-Serie stelle gar „einen revolutionären Schritt vorwärts“ im Design und in der Technologie von Titleist-Eisen dar. Die Modelle T100, T200 und T300 sollen sogar wie keine anderen eine Kombination aus Kraft, Leistung, Spielbarkeit und Schlaggefühl bieten. Grund für diese Behauptungen sind bahnbrechende Technologien, die einen längeren Ballflug unterstützen und konstantere Ergebnisse erzielen, auch wenn der Ball nicht perfekt getroffen wurde. 

T100 steht dabei für das Players-Eisen unter den Modellen und bietet eine vertrauenerweckende Optik und Leistung in Tour-Qualität. Es wurde in Abstimmung mit Tour-Pros wie Jordan Spieth entwickelt und verspricht das typische „Titleist-Feeling“. Neu sind die Konstruktion im vollständig geschmiedeten Cavity-Back-Design für präzise Längenkon-trolle und die eingeschmiedeten Wolframgewichte für außergewöhnliche Stabilität.

Auch beim T200 bleibt man dem tourinspiriertem Look & Feel treu, setzt aber mit „Max Impact“-Technologie verstärkt Akzente in puncto Fehlerverzeihung. Dank dieser Innovation konnte die maximal übertragbare Geschwindigkeit auf der gesamten Schlagfläche erhöht und gleichzeitig ein hervorragender Klang erzielt werden. Das Geheimnis: Hinter der superdünnen Schlagfläche versteckt sich ein Polymer-Kern, der in Zusammenarbeit mit der Golfball-Forschungsabteilung entwickelt wurde und für konstant mehr Weite bei jedem Schlag sorgt. Die T300 Modelle – Midsize-Eisen in modernem Cavity-Back-Design und ebenfalls mit „Max Impact“-Technologie ausgestattet – gehören wiederum zu den Player’s-Improvement-Eisen und bieten eine Kombination aus hoher Flugbahn, langem Ballflug und Fehlerverzeihung.

620 CB/MB

Neben den neuen Modellen der T-Serie haben die Entwickler aber auch ein Gustostückerl für Puristen auf Lager, das bereits zu den meistgespielten Modellen auf der PGA Tour zählt, da das moderne Cavity-Back-Design ein Höchstmaß an Schlaggefühl und Feedback bietet. Die 620-CB- und -MB-Eisen setzen dabei die Tradition fort, die Anfang der 2000er mit der geschmiedeten 600er-Serie ihren Ausgang nahm. Die Besonderheit der neuen Serie liegt in den unterschiedlichen Schlägerblattlängen. Denn im Vergleich zu den kompakten kurzen Eisen bieten die langen Eisen etwas mehr Schlägerblattlänge. Die Schlägerkopf-Profile der 620-CB- und -MB-Eisen wurden hingegen angepasst, um nahtlose Übergänge für die wachsende Anzahl von Spielern mit gemischten Sets zu ermöglichen. Eingeschmiedete Wolfram-Einsätze in den Eisen 3 und 4 sorgen zudem für maximierte Ballgeschwindigkeit und Fehlerverzeihung.

Der Expertentipp 
von Martin Stecher

„Die neuen T-Serie ist ein großer Schritt nach vorne. Die Max-Impact Technologie und der hohe Wolfram-­Anteil haben mich ca. 4–6 Meter mehr Weite undeine noch einmal höhereFehlerverzeihbarkeit messen lassen. Dabei sind die Eisen mit Ihrer traditionell schmalen Toplinie auch optisch ein Genuss. Die 620 CB/MB sind sehr direkte Eisen, die mit Ihrem geringem Offset echte Player-Eisen sind.“ 

Forged in Japan

 „Nothing feels like a Mizuno“ ist ein bewährter Spruch des japanischen Equipment-Herstellers, den sich auch Topspieler zu Herzen nehmen. Das Verhältnis zwischen Spielern und Hersteller ist also blendend. Für die neueste Generation wurde sogar ein Blindtest mit Tour-Pros durchgeführt. Aus verschiedenen Prototypen galt es, subjektiv die Eisen mit dem besten Gefühl zu bestimmen. Der Sieger: Eisen-Köpfe mit einer Kupferschicht. Ganz im Geiste der legendären TN87-Serie. 

Der neue Jahrgang der MP-Serie knüpft nun an dieses Erfolgsrezept an. Drei unterschiedliche Eisensätze stehen zur Auswahl: Ein klassisches Blade (Pure Muscle Back), die zweite Generation der MMC-Variante (Multi Material Construction) – beide mit Grain Flow Forged Technology aus einem einzigen Block aus 1025E Pure Select Mild Karbonstahl geschmiedet – und die HMB-Serie (Hybrid Muscle Back). Allesamt umhüllt mit einer weichen Kupferbeschichtung unter der schützenden Nickel-Chrom-Legierung – für das legendäre Schlaggefühl und Feedback. In der MMC-Variante werden neben dem weichen Karbonstahl leichtes Titanium im Muscle-Bereich und Wolfram-Gewichte in der Sohle verwendet. Die HMB-Eisen sind den klassischen Mizuno-Blades nachempfunden, zählen dank fehlerverzeihender Eigenschaften aber zu den Hybrideisen. Auch hier kommen in den hohlen Schlägerköpfen Wolfram-Gewichte zum Einsatz. Ihr großes Potenzial sollen sie besonders im langen Spiel entfachen. Die drei Modelle können als Teil eines Custom-Sets untereinander auch kombiniert werden, denn die Lofts sind bei allen Eisen abgestimmt – für Linkshänder gibt es z. B. vom PW bis zum Eisen 5 die klassischen Blades, bei den Eisen 4 und 3 werden die HMB Modelle geliefert. 

T-Serie

Ergänzt werden die Eisen von der wieder eingeführten T-Serie. Die Wedges sind ebenfalls mittels Grain-Flow-Technologie geschmiedet und haben die klassische Tropfenform. Um rund ums Grün die Anforderungen besser zu meistern, haben die T20-Wedges mit mehr Loft mehr Spin. Die Wedges mit weniger Loft haben hingegen tiefere, engere Grooves, die bei vollen Schwüngen besser performen. Darüber hinaus versprechen die Wedges dank Hydroflow Micro Grooves erhöhten Backspin auch bei nassen Bedingungen. Besonders markant ist auch das Finish in Blue ION (neben Satin Chrome und einer Raw-Version, die rostet).

Der Expertentipp 
von Martin Stecher

„Die neuen Mizuno-MP-20-Eisen haben einen extrem guten Touch. Ich habe in Japan die Schmiede besichtigt und verstehe jetzt noch besser, wie Ingenieurskunst und Handwerk zu einem super Eisen führen. Insbesondere das neue MP-20-HMB-Modell ist auchfür mittlere Handicaps eine gute Wahl und erweitert das Angebot deutlich.“

Martin Stecher
S&L Consulting und Golf GmbH
Mirabellenweg 1 (Fittingzentrum: vor dem Zoll 4) 31582 Nienburg
martin@aperfectswing.de
www.aperfectswing.de
Facebook: @martinstechergolf

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