Golf Lab
Martin Stecher ist in puncto herstellerunabhängiger Fittings eine Koryphäe. Dabei setzt er nicht auf Ratespiele, sondern auf exakte Messdaten und übersetzt diese mit seinem Wissen für Golfer in eine simple Sprache: Fühlt sich das gut an? Für die GOLF REVUE gab er einen Einblick in sein „Golf Lab“.
Individuelle Anpassungen der Golfschläger
Simpel gesagt versteht man unter Club-Fitting individuelle Anpassungen der Golfschläger. Das ist natürlich nicht neu, denn Fittings gibt es eigentlich schon seit Beginn des Golfsports. In den letzten zirka 25 Jahren haben Fittings aber neue Dimensionen angenommen. Heute stehen dank Revolutionen in den unterschiedlichsten Bereichen deutlich mehr Optionen zur Verfügung. Die Schläger und Schäfte sind inzwischen alles technische Wunderwerke, und die Messmethoden machen auch das kleinste Detail erfassbar. Der Individualisierung im Golfsport sind somit Tür und Tor geöffnet. Um bei den unzähligen Möglichkeiten auch genau den richtigen Eingang zu erwischen, bedarf es daher die Hilfe eines Clubfitters, der den Überblick über die riesige Auswahl an Produkten behält.
Martin Stecher
Martin Stecher ist ein ausgewiesener Experte in diesem Bereich, sein Fitting- Studio gleichzeitig technisch auf höchstem Niveau. Regelmäßig nimmt er mit seiner Gerätschaft auch das gängige Equipment aus mehreren Perspektiven unter die Lupe. Mit Fittings angefangen hat er erst vor zehn Jahren. Voller Tatendrang befasste er sich mit allen Facetten der Materie, besuchte unzählige Fortbildungen („Ich bilde mich eigentlich ständig fort“) im In- und Ausland und ist geprüfter Golf Pro. Sein Schwerpunkt liegt aber im Materialbereich. Elementar sind die gesammelten Fakten und Daten. „Jeder Testbericht ist völlig irrelevant, denn es muss schlussendlich in der Hand des Golfers funktionieren“, so der Experte.
GEARS-Golf-3D
Was sich in der Hand gut anfühlt, gilt es, durch ein Fitting herauszufinden. Doch wo fängt ein Fitting an? Ein Pro, der zu wissen meint, was gut für einen ist, und fünf Schläger zum Ausprobieren bereitstellt, macht noch kein Fitting. Bei einem statischen Fitting werden zumindest die Körpergröße und der Handwurzel- Boden-Abstand gemessen und auf die Griffgröße geachtet. Auf der nächsten Stufe wird auch der Ballflug beachtet. Die bereits zum Standard gehörenden Launch-Monitore verdeutlichen- was im Treffmoment passiert und was der Ball danach macht. Etwa, wie viel Backspin und welche Flugkurve der Ball hat oder wie schnell der Schläger im Treffmoment ist und wie gut die Umsetzung in Schwung-Geschwindigkeit abläuft. Und ist sie bei anderen Zusammensetzungen aus Schaft, Schlägerkopf etc. besser? „Das ist schon ein ausgiebigeres Fitting, aber nur auf den Treffmoment fokussiert und darauf, was mit dem Ball passiert. Das kann aber auch trügerisch sein, wenn man den Ball nicht effizient trifft.“ „Die höchste Stufe – das, was wir machen – ist, auf den gesamten Prozess zu achten, nicht nur auf das Ergebnis.“ Entscheidend sind dabei Fakten, keine Vermutungen. Und je mehr man dank detailgetreuer Hightech-Analyse messen kann, desto besser können die Komponenten gewählt werden. Deshalb verfügt Martin Stecher in seinem Fitting-Center über ein umfassendes Repertoire an technischem Equipment wie GEARS-Golf-3D-System, einer SwingCatalyst-3D-Kraftmessplattform, SwingCatalyst-Videosystem mit vier Kameras, Kopplung an das TrackMan-System u. v. m. Das ermöglicht eine effektive und effiziente Vorgehensweise.